Heeresmusikkorps I Hannover in Oldenburg

Eigentlich wollte ich den Titel dieses Eintrages so nennen: „Wo sind die Rechtsradikalen, wenn man sie braucht?“ Aber der Reihe nach:
Das Heeresmusikkorps I aus Hannover war  heute im Schlossgarten Oldenburg zu Gast und machte ein Benefitzkonzert, weil Muttertag ist. Das machten die nicht das erste mal, aber endlich wollte ich mir das mal anschauen bzw. anhören. Ich bin immer schon beeindruckt von diesen Musikern, das klingt immer alles toll. Und die haben ein grosses Repertoire, die machen nicht nur Marschmusik 😉
Wir haben uns also als Familie auf die Fahrräder geschwungen und sind los geradelt. Schon weit vor dem Eingang zum Schlossgarten waren wir etwas verwundert, weil die Strasse durch Polizei-Bullis gesperrt war. Schon Wochen vorher sind uns kleine Aufkleber und lieblose Plakate aufgefallen, die sich gegen diese Veranstaltung richteten. Irgendwie hat da jemand einen Bezug zu „militante Hetze“ und „Heeresmusikkorps = Bundeswehr = Krieg“ hergestellt. Keine Ahnung, wie man so verdreht und verbohrt denken kann und die Realität ausblendet. Auf jeden Fall war die Polizeipräsenz sehr hoch und als wir uns der Stelle im Schlossgarten näherten, wo das Konzert stattfinden soll da hörten wir schon andere Geräusche: Sambatrommeln und komische Trompeten, Gegröhle etc. Polizisten standen hier und da und ab und zu sah man, wie ein „Individuum“ abgeführt wurde. Es stellte sich dann raus, dass einige Knaller am Rand des Schlossgartens diesen Krawall machten. Offensichtlich, um zu verhindern, dass man das Konzert wahrnehmen und geniessen kann.

Hier will ich mal gaaanz subjektiv sein:
Irgendwelche Linken mit Ideen, wie die Welt besser sein könnte. Leider habe ich noch keinen gefunden, der mir dieses Gedankengut erklären kann. So muss ich mit den Informationen zurecht kommen, die mir (auch von denen) geboten werden. Also: Ich sehe ja einen gewissen Zusammenhang zwischen Bundeswehr und Gewalt. Keine Frage. Aber wie die Musik da rein passen soll, das erschliesst sich mir nicht. Und ich sehe, wie diese „zivilen Störer“ durchaus auch jedes Mittel verwenden, um ihre Forderungen durchzusetzen (sicher nicht alle, neinnein. Aber die, die mir auffallen). Wenn man aber nun gegen Gewalt, Waffeneinsatz, Tötung etc. ist, wie kann man dann diese Forderung mit Gewalt (bzw. Provokation zur Gewalt) unterstreichen? Das grenzt doch an Selbstverarschung. Oder geht es ihnen gar nicht um die Bundeswehr an sich sondern um die Struktur und das System dahinter? Aber warum dann ein Musikkonzert stören? Jaja: „ich muss das ganze sehen“ oder „ich will das gar nicht verstehen, ich bin ja auch einer von denen“. Für mich ist das alles nur verwirrtes Volk, welches ohne das System, gegen welches sie kämpfen, gar nicht überleben würde. Was wäre denn, wenn alle Forderungen erfüllt werden würden? Spätestens dann müsste man sich um seinen eigenen Kram kümmern, um nicht zu verhungern. Und wenn man endlich so weit ist, dann hat man sicher andere Sorgen, als sich über ein System aufzuregen. Ein System gibt es so wie so immer, das müssen die erstmal begreifen 😉

Und dann geschehen da solche Dinge: Eine ältere Dame, die das Konzert besuchen wollte, wird von einer jungen Frau mit langen schwarz gefärbten Haaren als Nazi beschimpft. Rüchtüch! In Politik und Geschichte nicht aufgepasst oder alles nicht begriffen, aber schnell mal einfach ein paar Reizworte rausrotzen, um zu zeigen, dass man eine Meinung hat. Oder ein anderer in einer Meute aus Polizisten: „Ich verlange, den Einsatzleiter zu sprechen, das ist mein Recht!“ Schon erstaunlich, dass sie einerseits Rechte einfordern aus einem System, welches sie unterwandern und zerstören wollen aber andererseits ihre Pflichten nicht wahrnehmen wollen. Das muss dann der Einsatzleiter nach deren linker Logik aber auch nicht. Wieder selbstverarscht.

Und bei allem kam mir dann der Gedanke: Wo sind die Rechtsradikalen, wenn man sie braucht? Da hätten sich doch ein paar Typen mit Glatze, Bomberjacke und Fliegerstiefeln zu beiden Seiten der Trommelheinis stellen können und auf die „lustige Witwe“ (muss ja nicht gespielt werden) warten. Ich glaube, dass so einem Randalemacher dann das Trommeln vergangen wäre. Beide Seiten hätten sich gegenseitig aufgehoben, alle verharren still, wie es denn nun weitergeht und wir Besucher hätten derweil schön das Konzert geniessen können.

Übrigens hat sich der Musikleiter überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen, immer fein das nächste Stück angekündigt und die Musiker haben professionell gespielt. Und man konnte es sogar hören 🙂 Und es hat sich auch gelohnt, denn einige hundert Leute waren sicherlich da, um das Konzert zu verfolgen. Familien mit ihren Kindern, Senioren, die sicher auch das schöne Wetter geniessen wollten, Kranke und Rollstuhlfahrer, die vielleicht mal eine Abwechslung ihres nicht immer schönen Alltags suchten.
Naja, Abwechslung hatten wir ja.

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