Von Dingen, die man irgendwo hinlegt wo sie nicht hingehören

Ich wollte heute noch bloggen, wie ich mein Portemonaie Geldbeutel verloren hatte. Ich wollte Schreiben vom Osterfeuer, Bier holen an Theken mit unfähigem Personal, von der Pfandrückgabe, vom Einstecken des Geldbeutels in die Gesässtasche, vom Wundern am nächsten Morgen, dass das nicht da liegt, wo man meint aber nicht weitersuchen kann weil man los muss und man kann ja später noch suchen, dann später die Feststellung: es ist nicht da.

Es ist weg. Verloren? Gestohlen? Ich könnte erzählen von Anrufen beim Kartensperrdienst, bei Polizeiwache (komisches Gespräch), noch mal hin zum Osterfeuer, wo nix mehr war ausser Asche, Rauch und eine Million Fussabdrücke, Suchen in Gräsern und Gräbern, erneut in Regalen, Wäschekörben und Zimmerecken, Grübeln nach wann wo und wie, was muss alles neu besorgt werden, was war überhaupt alles drin? Personalausweis, Führerschein, mindestens ein Fahrzeugschein, Sozialversicherungsausweis, ADAC-Karte, Gesundheitskarte, natürlich EC- und Kreditkarte, Thalia-Geschenkkarte, Miles&More-Karte (ppffff), ein, zwei wichtige Chipkarten für die Arbeit, bestimmt noch x unwichtige alte Scheisse und natürlich etwas Geld (vielleicht 40 Euro?).
Dann schrüb ich noch vom Grübeln über das Warum, denn ich bin einer, der sich ca. alle paar Minuten selbst an den Arsch fasst, um sich „in Sicherheit“ zu fühlen. Und dann hätte ich doch was gemerkt? Und wieder überlegen, was man zuhause gemacht hat, weil man normalerweise den Geldbeutel hier oder aber da hinlegt und sonst nirgends, ausser… ja, was? Könnte in irgendeiner Hektik auch dort hingelegt worden sein, wo es nicht hingehört und dann ist es faktisch weg.
Nun geht das Grübeln erst recht los, man schreitet alles ab, denkt alles ab, sucht alles unmögliche ab. Dazu hatten wir noch über Ostern Besuch aus Regensburg, Schwager nebst Familie. Leute im Haushalt, die noch mehr Dinge irgendwo hinlegen, die man nicht kennt und an gewissen Stellen nicht erwartet und die angewöhnte eigene Halbordnung erst Recht aus dem Lot bringen. Dazu von allen „hilfreiche“ Tipps, die einen in dem Moment eher dazu zwingen, sich in die Zunge zu beissen (sowas braucht man, wenn man den Kopp voll hat (nicht!)).
Heute, Ostermontag, ist der Besuch wieder abgereist, früh morgens. Wie stets rufen sie gegen Abend immer durch, wenn sie heil daheim angekommen sind, ist ja ein recht langer Weg. Und während des Telefonats werden im Hintergrund schon Taschen ausgeräumt und man hört: „Hä, das ist doch Holgers?“. Tada! Da ist mein gesuchtes (und nicht verlorenes oder gestohlenes!) Objekt ziemlich genau 730 Km von hier wieder aufgetaucht, weil es aus welchen Grund auch immer in eine fremde Tasche gelangt ist. Ich frag nicht, ich spekuliere nicht, ich freue mich nur. Nun muss das gute Stück nur noch postalisch hier her geschickt werden, noch mal umkehren wollte er nicht. Und deshalb muss ich das alles auch eigentlich gar nicht schreiben, denn die Post macht das schon. Nur noch morgen mit der Kreditkartenentsperrhotline rumschlagen, denn eine solche gibt es eigentlich gar nicht 😉

Um es positiv zu sehen: Nun habe ich eine Menge Geld gespart, weil ich nicht alles kostspielig ersetzen muss. Von diesem Ersparten werde ich mir wahrscheinlich gleich irgend eine neue technische Spielerei gönnen, hundertfuffzig sollten hinkommen…

2 thoughts on “Von Dingen, die man irgendwo hinlegt wo sie nicht hingehören

  1. Uneingeschraenktes zn. Und vollkommen korrekte Handlung im Fazit!

    Besonders schoen sind tatsaechlich die Tipps der anderen. Hab mal meinen Ring im Gefrierschrank gefunden! Hmpf

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