Einige Eingeweihte kennen sicher den Roman „EMP“ von Eva Marbach. Man kann diesen auch gut „so weg“ lesen, ich selbst stiess mich nur an wenigen Formulierungen, Satzbauten und Wortwiederholungen, die man hätte besser oder anders machen können. Aber das geht anderen bei meinen Texten sicher genau so.

Was mich eigentlich wirklich gestört hat: Irgendwann kam dieser Josh, die Geschichte bekam eine Wendung und weiter gings. So richtig aufgeklärt wurde man nicht (Zumindest hab ich das nicht erkannt). Natürlich kann man jetzt einfach reininterpretieren: Josh steht für Joshua, das steht für Jesus und dieser für Gott. Und so hat eben Gott die Geschicke gelenkt, wenn es notwendig war. Doch das passt so gar nicht zum Kontext, denn wenn man fest an Gott und die Bibel glaubt, dann braucht man auch keine Vorräte und Vorbereitungen für einen Blackout etc. Alles würde gut, man muss nur beten. Und wenn es nicht gut wird, dann ist es eben Gottes Wille.

Darüber dachte ich eine Weile nach und fand, das Buch wäre vollständiger mit einem Prolog. Und diesen pfiffigerweise geschrieben wie ein Epilog. Was ich mir zusammenreimte habe ich mal aufgeschrieben:

Epilog als Prolog

Josh bekam die geglückte Ankunft der Reisenden natürlich mit. Zufrieden und erleichtert lehnte er sich zurück. Dennoch wusste er, dass er sich noch lange nicht ausruhen kann, es gab sehr viel zu tun.
Er war der letzte aus seinem Team und auch wenn er für den Tod der meisten anderen seiner Mitstreiter nicht direkt verantwortlich war, fand er deren Ableben nur gerecht. Die zu Beginn hehren Ziele wurden immer grässlicher und als der trockene Plan sich dann zur grausamen Wahrheit kristallisierte, da tat er wirklich alles, um der Nachwelt wieder auf die Beine zu helfen. Die anderen wurden verblendet durch ihren Hass auf die ganze zivilisierte Welt. Technisch hatten sie alles perfekt umgesetzt, aber das „was dann“ hatten sie völlig ausser Acht gelassen. So haben sie ausser Elend und Kummer eigentlich nichts erreicht. Die Aktion war kein Schuss vor den Bug; es war ein fataler Irrtum. Josh merkte das schon bei der Planung und traf seine eigenen Vorbereitungen für die lange Zeit danach. Da keiner der anderen auch nur Ansatzweise Verständnis für seine Anmerkungen zeigte, behielt er seine Pläne für sich. Und das war auch richtig so, wie sich zeigte. Die Rettung und Zusammenführung gewisser Personenkreise war wichtig für die Zukunft, und so hatte er eine Liste mit einigen Dutzend Namen, um die er sich kümmern müsste. Ausser den Burkhardts konnten natürlich noch Weitere gewisse Unterstützung gebrauchen. Um die musste er sich jetzt kümmern, solange seine Mittel und Vorräte noch reichten.

Wer den Roman noch nicht kennt, aber lesen möchte: Unter oben erwähntem Link kann man ihn online lesen und die, die das Buch schon kennen müssen sich beim Lesen des Prologs halt vorstellen, sie wüssten noch von nix. Ob das nun alles im Sinne der Autorin ist, das weiss ich nicht. Doch schaden wird es nicht, denke ich.

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