Eben schnell was drucken

Ihr kennt das sicher auch: Man hat sich irgendwann mal einen relativ guten aber günstigen Drucker gekauft und der kann mit seinen vier Farbpatronen neben knackig schwarzem Text auch echt gestochen scharfe schön farbige Fotos ausdrucken. Weil, das braucht man ja: Sicher kommt der Tag, wo man der Omma ein nettes Bild vom Enkel schenken will oder man druckt eben hübsche Einladungen für die nächste Party -sei es nun ein Kindergeburtstag, eine Tupperparty oder die nächste Kohlfahrt- oder man will gar eben schnell eine Bewerbung für eine tolle Stelle ausdrucken. Leider wird aber die Realität von Murphys Gesetzen bestimmt und Murphy ist ein Arschloch:

  1. In zwei von zehn Fällen wird an dem Abend, wenn man diesen Farbausdruck braucht, eine der vier Farbpatronen leer sein
  2. und alle Geschäfte schon zu.
  3. In sieben von zehn Fällen wird die Druckerpatrone nur eingetrocknet sein und der Drucker fährt sein Düsenreinigungsprogram.
  4. Man fängt an, Frau und Kinder zu beschimpfen, weil die warten und man das „eben schnell“ zugesagt hat.
  5. Frau und Kinder geben gut gemeinte Tipps, die einen weiter zur Weissglut bringen, weil „die keine Ahnung“ haben.
  6. Nun tritt vermutlich wieder Punkt 1 in Kraft, da der Drucker durch die Reinigung mindestens eine Farbe leer gerubbelt hat
  7. Vielleicht behauptet der Druckertreiber auch nur, dass die Farbe leer sei, obwohl man ganz sicher erst eine frische Patrone eingesetzt hat.
  8. In einem von zehn Fällen ist dann das Papier alle
  9. oder der Drucker hat das Papier gefressen.
  10. Nicht erwähnen will ich die Fälle, wo man aus eigener Schusseligkeit falsches/ doofes Papier eingelegt oder den USB-Stecker nicht eingesteckt hat.
Ich habe nun die Lösung für mich, meine neue Gelassenheit und den Familienfrieden gefunden: Ein Samsung ML-1860. Das ist ein Laserdrucker, der als Farbe nur Schwarz drucken kann (Schwarzweiss kann der nicht, aber dafür nehme ich weisses Papier). Und diese Farbe besteht nicht aus Tinte sondern aus Toner. Toner ist im Grunde schwarzes Pulver. Dementsprechend ist er nicht flüssig, kann also nicht eintrocken und damit können die Hauptfehlerbilder im Zusammenhang mit so genannten Tintenstrahldruckern gar nicht erst auftreten.
Hier mal am Rande was Wissenswertes für den ein oder anderen: Tintenstrahldrucker sind eigentlich die Dinger, die z.B. auf Eiern oder auf Getränkedosen das Haltbarkeitsdatum drucken, oder besser „pusten“. Man kann es prima an den einzeln erkennbaren Punkten sehen. Technisch wird ein (kontinuierlicher) Tintenstrahl auf den zu druckenden Punkt umgelenkt (z.B. durch Luftdruck). Die im allgemeinen Sprachgebrauch gemeinten Tintenstrahler sind technisch eher „Tintenpunktkleckser“.
Irgendwann hatte ich also keine Lust mehr, mich mit dem Gelumpe rumzuschlagen und stellte für mich fest, dass ich zum einen extrem selten drucke und ich zum anderen viel weniger Partys als früher veranstalte. Und wenn ich mal ein digitales Foto als „analogen“ Abzug brauche, dann bediene ich mich den diversen Diensten, die mir meine Bilder in guter Fotoqualität und zu akzeptablen Preisen in sehr kurzer Zeit nach Hause schicken. Hier muss ich mir nur angewöhnen, dass mir das eben nicht unbedingt erst am Abend vorher sondern schon etwas eher einfällt. Das schult so nebenbei auch das persönliche Zeitmanagement…
Eine schnelle Suche im Netz bei diversen Anbietern zeigte, dass es mittlerweile ein durchaus grosse Palette von günstigen Laserdruckern gibt. Was mir wichtig war: Das Papierfach sollte waagerecht sein, weil ich wie schon erwähnt eigentlich total wenig drucke und so das Papier besser gelagert ist als wenn es hochkant steht und irgendwann wellig wird, umklappt, sich verbiegt etc. Natürlich musste auch die Unterstützung für Mac bzw. OSX vorhanden sein, aber das ist heutzutage natürlich gar kein Problem mehr.  Komischerweise bieten viele Druckerhersteller eine riesige Palette von verschiedenen Modellen an, die sich in ihrer technischen Ausstattung so gut wie gar nicht unterscheiden. So auch bei Samsung. Die Namen der Modelle differieren oft nur in einer Ziffer und wenn man die Produktbeschreibungen liest, dann sind die alle total toll. Ich hatte mich dann eben für den ML-1860 entschieden, weil dieser offenbar etwas schneller drucken kann als der ML-1660. 18 Seiten pro Minute statt 16. Das kann man gerade eben noch am Namen erkennen, wenn man es erstmal weiss. Die weiteren Modelle hab ich mir dann nicht mehr so genau angeschaut. Scheinbar gibt es noch neue (oder ältere?), die eine 5 am Ende haben. Hilfreich nehme ich immer gern die Kundenrezensionen bei Amazon.de zur Kenntnis, wo durchaus auch kritische Hinweise kommen (wenn man mal von den paar ahnungslosen Labersäcken absieht, die dort nur rumjammern, weil sie irgendwas falsch oder gar nicht verstanden haben).
Ich habe mich für den 1860er entschieden, zu einem Preis, was normalerweise der originale Satz Farbpatronen für meinen alten Epson C86 kostet. Und mit kostenlosem Versand. Aktuell sogar noch 9,- Euro günstiger als der von mir bezahlte Preis. Ungefähr 30 Stunden später kam das Paket dann bei mir an und wirklich: Auspacken, Transportklebestreifen ab und Kabel anstöbseln. Ja, ein USB-Kabel war mit im Paket. Dann fragt mich mein Mac: Soll der Treiber für den Samsung ML-1860 runtergeladen werden? Das durfte er und fertig war es: Wirklich nur wenige Minuten für die Inbetriebnahme. Ein Druck aus dem Standby dauert eine knappe halbe Minute, im Betrieb gehts ratzefatze. Alles toll! Ausdrucke scharf und sogar Bilder werden in Graustufen nicht unansehnlich.
Die vorinstallierte Tonerkartusche soll ja nur halbe Füllmenge haben, also „nur“ für ca. 700 Seiten. Selbst wenn ich jeden Tag zwei Seiten drucke, reicht das also mindestens ein Jahr. Und ich hab die letzten zwei Wochen mit Mühe drei Seiten ausdrucken müssen.
Sollte der Toner in ferner Zukunft mal leer sein, dann vermutlich auf einem Sonntagmorgen.

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