Nun kommen also deutsche Ärzte in die Ukraine, um die arme Timoschenko wegen ihrem Bandscheibenvorfall zu behandeln (wegen den Folgen des Hungerstreiks müssen die eigentlich nichts machen, das war ja eine mehr oder weniger freiwillige Entscheidung). Die ukrainischen Ärzte müssen ziemlich blöd dastehen, wenn denen eine solche Behandlung nicht zugetraut wird.

Da kann man doch nur hoffen, dass sich die Ärzte auch gleich dort vor Ort um andere kümmern, die ggf. eine „bessere“ medizinische Betreuung benötigen. Und in den Gefängnissen hocken sicher noch mehr, die dort nach unserem Rechtsverständnis nicht hingehören, weil sie kein Verbrechen begangen haben und um die es gesundheitlich vielleicht auch nicht so gut gestellt ist. Oder bedarf es hier einer gewissen globalen (oder zumindest europäischen) Prominenz, um in den Genuss einer solchen Behandlung zu kommen? Und was ist mit anderen Ländern, wo die medizinische Versorgung noch schlechter ist und die auch ein Regime haben, welches unbequeme Leute mal eben wegsperrt und vielleicht sogar körperlich drangsaliert? Gehen dort nun auch Chefärzte grosser bekannter deutscher Kliniken hin, um zu helfen?
Muss ja: Wir sind ein demokratisches Land und helfen gern auch anderen. Oder müssen die anderen Länder erst warten, bis bei denen ein sportliches Grossereignis stattfindet, damit sie in den politischen Fokus rücken? Ist auch schon ein deutscher Politiker aufgetaucht, der das alles erstmal schwer verurteilt hat? Oder ist das noch nicht die richtige Situation dafür?

Leider kann ich in diesem Artikel fast nur Fragen stellen, aber keine Antworten liefern. Vielleicht bin ich politisch auch zu unbedarft oder falsch orientiert… oder ich sollte einfach aufhören, solche Fragen zu stellen und den gelieferten Informationen der Medien vertrauen, „denn sie wissen schon, was sie tun“. Zum Glück wurde weitestgehend aufgehört, über die EM zu reden. Denn nach meiner Meinung sollte das, wenn es irgendwie geht, alles so weit wie möglich getrennt betrachtet werden.

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