Ich habe jetzt seit über 10 Jahren einen „Büro-Job“ und bin immer noch verwundert, wie uneffektiv viele Kollegen ihre Büro- bzw. PC-Arbeit erledigen. Der Computer ist ja eigentlich dazu da, Dinge zu vereinfachen und uns das Leben einfacher zu machen aber offenbar haben sich viele Leute (ohne erkennbaren Grund) die unmöglichsten Dinge angeeignet, von denen auch nie in keinem Fall nicht abgewichen wird. Möchte man jemanden einen hilfreichen Tipp geben dann hört man „Nä, das hab ich immer so gemacht!“

Wie man ohne jeden Aufwand soviel Arbeitszeit verschwendet, damit z.B. ein riesiges Sommerfest nicht zu finanzieren ist:

  1. JEDE Anwendung wird im Vollbildmodus geöffnet, um dann zum Wechseln mühsam in den winzigen Symbolen in der einzeiligen Taskleiste zu suchen. Auch wenn ich zwei Bildschirme zur Verfügung habe. Eine Vergrösserung der Taskleiste ist nicht möglich, „das muss so“, genau wie alle Anwendungen als Vollbild. 
  2. Um Screenshots zu speichern muss ich die Bilder unbedingt in ein Word-Dokument einbetten (Word muss nach dem Speichern sofort wieder beendet werden) 
  3. ich verteile Mails in meinem Postfach in möglichst viele seltsam benannte Ordner wie „Wichtig, Aktuell, Noch mal lesen, Wichtig_Alt“, weil ich mir genau merken kann, wo sich eine gesuchte Mail befindet. Die Suchfunktion braucht kein Mensch. 
  4. Alte Mails werden niemals unwichtig. Alte Dokumente auf den von mir verwendeten Laufwerken werden niemals unwichtig. 
  5. Um jemand anderem eine Mail zu zeigen, muss man diese ausdrucken. Egal, wie weit weg der (Farb-)Drucker steht. 
  6. Im Windows-Explorer nutze ich auf jeden Fall die Symbol- statt der Detailansicht, egal, wie vollgepropft der Ordner ist. Alternativ speichere ich IMMER ALLES auf meinem Desktop, um es da zu suchen. 
  7. Ich deaktiviere die Rechtschreibprüfung in Outlook nicht, obwohl ich sie niemals verwende. 
  8. Mir diktierte oder von mir ausgelesene (Kunden-)Daten notiere ich zunächst auf einem Schmierzettel, um sie dann zur Eingabe in einer anderen Maske vom Zettel abzulesen und am Rechner wieder einzutippen. Der Copy/Paste-Funktion kann man nicht trauen. 
  9. Man kann einen Text schreiben, ohne auf den Bildschirm zu schauen. Das Zehn-Finger-System zum flotten Tippen ist doof, wahnsinnig kompliziert und bestümmt viel langsamer als „wie ich das mache“. Und dabei ist es egal, dass das Tippen 80% meiner täglichen Arbeit ausmacht. 
  10. Ich sperre meinen Rechner nie mit Windows +L sondern iiimmmmer mit Strg+Alt+Entf, wechsel mit der Hand zur Maus und klicke auf „Computer sperren“.

Vermutlich lässt sich diese Liste fast beliebig verlängern 🙁
Hätte ich als Schlosser stets so gearbeitet oder als Schlossermeister solche Arbeitsweisen zugelassen, wäre mein ehemaliger Chef, Ausbilder und Meister aus seinem Grab auferstanden, nur um mir in den Arsch zu treten. Zu Recht.

3 Replies to “Top10 der Arbeitszeitvergeudung im Büro”

  1. Oh man, dass kenne ich zu Genüge. Besonders beliebt auch in Meetings, wo diese Vorgehensweisen besonders beliebt sind ^^

  2. Naaa… wo haben wir denn da über die Schulter gepielt? 😉

    Du hast Punkt 11 vergessen… in den Kopp schiessen!

    wird mal wieder Zeit!

  3. Wenn, dann hab ich über meine eigene Schulter gelinst, ansonsten bin ich mir keiner Schuld bewusst 😉
    Und Koppschiessen ist dann eigentlich nicht ein weiterer Punkt auf der Liste sondern eher der Anker, der einen am Boden hält 🙂
    Ist aber auch wumpe, weil ein totaler Insider (hoffe ich) und ja: müsste man mal wieder machen…

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