Ich glaube, ich habe es hier und da schon mal erwähnt und heute ist es mir wieder aufgefallen: Ich brauche so gut wie täglich mein Taschenmesser. Manche Tage sogar mehrmals. Ich weiss gar nicht, wie andere so ganz ohne Taschenmesser durch den Tag kommen. Ich nehme ja an, dass so ziemlich jeder Mann (mindestens) ein Taschenmesser besitzt. Ich habe, wie viele andere, gleich mehrere. Aber das, das ich jeden Tag benutze ist auch wohl das kleinste in meinem Besitz. Es hängt an meinem Schlüsselbund:

taschenmesser

So wie auf dem Bild zu sehen ist es gut 13,5 cm lang, die Klinge selbst ungefähr 6cm. Ich habe auch noch so ein rotes Schweizer Modell, wo wirklich viele hilfreiche Werkzeuge dran sind, wie z.B. eine Schere, ein Dosenöffner (hab ich in der Tat schon gebraucht!), eine Ahle (dieses spitze Ding in der Mitte gegenüber dem Korkenzieher) etc. Mit der Ahle kann man beispielsweise ein weiteres Loch in einen Gürtel „bohren“, wenn dieser zu weit oder zu eng ist. Aber auch in Holz kriegt man damit ein Loch. Das einzige Problem an diesem Messer: Es ist viel zu schwer, so locker in der Tasche. Am Schlüsselbund gehts gar nicht, ich habs versucht. Das gleiche mit all den anderen eigentlich feinen Messern, die hier so rumlagern: Sie sind klobig, sperrig, schwer. Oder im dümmsten Fall gar nicht so solide wie sie aussehen. Einige haben nicht mal eine Öse, um sie irgendwo ranzutüdeln. Und da sind feine, solide Messer dabei! Eines hat sogar einen Klipp, ähnlich wie bei einem Kuli, um es am Gürtel einzuhaken. Aber wie son Ranger will ich dann auch nicht rumlaufen. Deswegen „scheidet“ auch eine Scheide oder Tasche aus, die man ja an der Hose befestigten könnte. Ist auch unpraktisch, wenn man die Hose gerade gar nicht an hat (warum auch immer) oder erst lange das Messer aus dieser Tasche fummeln muss. Ich habe sogar ein recht kleines mit feststehender Klinge und schöner Scheide, da plante ich schon mal, das als Neckknife zu verwenden: Mit einer Kordel um den Hals wie einen Brustbeutel. Aber das ist noch mehr Fummelei, da ran zu kommen und wenn man sich mal vorbeugt (was ausserordentlich häufig vorkommt), dann baumelt oder beult es im Weg. Nein, das kleine am Schlüsselbund ist schlicht perfekt. Ich hatte mir sogar mal umgehend Ersatz besorgt, als ich meinen Schlüsselbund verlor, weil ich es einfach immer wieder benötigte.
So wie heute: Der täglich geschnittene Apfel auf der Arbeit ist schon fast Pflicht. Dann holte ich einen Sack Futter für die Hühner, der musste geöffnet werden. Und solche Säcke sind aus robustem Papier, die reisst man nicht mal eben so auf. Und dann war da das Paket von Amazon, exakt und fest verklebt. Mit dem Messer ist es flott auf, so schnell hab ich keine Schere geholt. Überhaupt Altpapier: Schon mal etwas grössere Kartons entsorgt? Wir haben da eine Tonne für, und wenn man einen Karton da „einfach so“ reinschmeisst, hat man schnell 99% Platz durch Luft verschenkt. Eben ein Schnitt mit dem Messer durch eine Ecke und der Karton ist in Sekunden platt wie ne Zeitung. Kabel kann man damit auch gut abisolieren. Einen Grat an der Plastiktasse einer Thermokanne entfernen? Kein Problem. Ein Stück Papier zurecht schneiden, einen Zahnstocher schnitzen, eine Sprungfeder bei einer kniffeligen Montage niederhalten usw usf. Nebenbei bekommt man mit der Klinge wunderbar Dreck unter den Fingernägeln weg und sogar einen Holzspan, den man sich unter die Haut gejagt hat, kann man damit recht sauber raus bekommen. Die Klinge soll ein so genannter „Damaszener-Stahl“ sein. Und weil die Klinge wirklich mal scharf ist und ich sie bisher auch nicht nachschleifen musste, glaube ich das sogar. Die Optik macht ein übriges. Trotz der recht geringen Grösse liegt es gut in der Hand, man kann den Griff voll und fest umfassen, für die Klinge gibt es eine Arretierung. Und das coolste: Das erste Messer bekam ich irgendwann mal kostenlos von Pearl. Das soll nun echt keine Werbung sein, aber wer ein Taschenmesser für das tägliche „am Mann haben“ sucht, der sollte dieses kleine feine Stück mal näher ins Auge fassen (mehr als den aktuellen Preis von 14,90 würde ich aber nicht bezahlen. Ich meine, das war auch schon mal billiger). Meine restlichen Taschenmesser habe ich quasi überall im Haus verteilt, in Schubladen und Regalecken, so dass man immer irgendwo ein Messer parat hat, wenn mal wieder eines benötigt wird…

2 Replies to “Immer am Mann: Taschenmesser”

  1. Da sprichst du mir aus der Seele – ich weiß gar nicht wie manche Kerle ohne Messer durch den Tag kommen. Ich habe ein kleines Spyderco BugKnife am Schlüsselbund, welches zum Öffnen von Paketen perfekt ist. Am Mann habe ich dann noch ein kleines Sanrenmu Messer, die sind einfach super verarbeitet. Und im Rucksack ist meistens noch ein Leatherman Skeletool dabei. Nur für den Fall.

  2. Ja, genau 🙂
    Aber das Bugknife wäre mir dann doch zu klein… ein (gutes) Multitool hab ich hier immer parat liegen. Das wird dann eingepackt, wenns wirklich mal gebraucht werden kann

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