Alex hat mich gewarnt. Ich solle mir das nicht antun. Oft schon haben wir uns darüber unterhalten und grundsätzlich sind wir bei diesem Stichwort gleicher Meinung. Ich wollte es aber dennoch wissen: Was sind eigentlich die Argumente derer, die vegan leben? Vegan heisst ja nicht nur, bei der Ernährung auf jedwede tierische Produkte zu verzichten (nicht mal Honig…) sondern auch z.B. Leder zu meiden.
So. Und wenn man nun im Internet nach „warum vegan“ sucht, dann findet man natürlich schnell entsprechende Seiten mit eben diesen gesuchten Argumenten.  Und ja: Eigentlich alles wie erwartet, dass hatte ich mir schon gedacht. Mein Fazit vorweg: Ganz schön verachtenswert, diese selbstbezogene Lebensweise, und dazu noch auf dem Rücken anderer schönredend. Denn dieses „ich liebe Tiere so sehr, dass ich sie weder essen will noch irgend ein tierisches Produkt verwenden, die tun mir soo leid“ heisst ja nichts anderes als „ich hasse Menschen und die Natur ist mir ziemlich schnuppe“.
Wie ich auf so einen verdrehten Unsinn kommen könnte, wird sicherlich der ein oder andere fragen? Gut, gehen wir das kurz durch:

„Wer vegan lebt, greift auf Kunstleder oder Mikrofaserprodukte statt auf Leder zurück, meidet Tierwolle…“
Wer künstliche Produkte verwendet, wo man auch (und sogar besser) auf natürliche Produkte zurück greifen kann, ist direkt mit verantwortlich, dass z.B. Vögel, Fische und letztendlich auch Wale sterben. Den Rest des Nahrungskreislaufes erwähne ich erst gar nicht, lest doch als Einstieg mal diesen Wikipedia-Artikel (Damit ist dann auch eines der Lieblingsargumente der Veganer erschlagen: „Die vegane Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag zur Lösung von Umweltproblemen„).

„…essen kein Fleisch (Fisch, Eier, Milch…), weil sie nicht für das Töten/Schlachten von Tieren mitverantwortlich sein möchten“
Tatsache: Kühe, Schafe, Hühner usw. existieren und laut den Argumenten der Veganer wollen sie ja genau diese schützen. Und wenn so ein Rind/Hund/Krokodil nach einem langen, glücklichen Leben friedlich entschläft, warum sollte man dann seine Haut nicht verwenden, um sich Schuhe und Gürtel daraus zu machen? Hat sich seit sehrsehr langer Zeit bewährt und die Natur (siehe oben) dankt es einem. Und Eier: Ich halte selber Hühner, und die haben es sehr gut. Warum sollte ich deren Eier nicht essen? Soll ich die wegwerfen? Und nein, auch wenn die Hühner nun auf Grund ihres Alters keine Eier mehr legen, so dürfen sie dennoch bei uns rumlaufen, gackern und Futter picken. Wenn ich mal ein Huhn töten werde, dann um es zu erlösen, weil es vielleicht nicht mehr richtig laufen kann oder sich stark verletzt hat.

„…dass den »Nutztieren« während der Haltung, des Transports und der Schlachtung viel Leid widerfährt“
Richtig, das ist nicht schön. Aber zum Glück nicht die Regel. Veganer behaupten weiter: „Das gilt sogar für Biotierprodukte“. So pauschal ist das schon mal falsch. Ein Veganer muss sich Ernährungstechnisch so verbiegen, damit sein Körper ausreichend versorgt wird, dass es wesentlich sinnvoller erscheint, sich ein Schinkenbrot mit Ei in den Mund zu stopfen und die gesparte Energie dafür zu verwenden, es besser zu machen als die angeprangerten Unternehmer.

Leute: Ich bin doch nicht automatisch für Massentierhaltung, nur weil ich nicht vegan lebe. Es ist ja schon lange ein „running Gag“, dass man Veganer nicht suchen muss, sie erzählen es einem ungefragt. Das ist alle populärer Schnickschnack mit einer gehörigen Portion Selbstverarschung. Ist es vielleicht bequemer, im Büro und sonst wo zu sitzen und allen zu erzählen, wie cool man sei, weil „man das ja nicht mitmache“, statt lieber selbst aktiv zu werden? Hier passt ganz gut, was ich erst kürzlich von einem sehr schlauen Menschen lesen musste, der meinen vollen Respekt hat:

„Dieser Pfad führt nicht ins Licht, denn er ist nicht konstruktiv. Wenn ihr die Welt verändert wollt, dann engagiert Euch für etwas – nicht gegen alles andere“

2 Replies to “Warum vegan?”

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