Die Welt am Smartphone

Wir haben jetzt schon einige (vier?) offizielle Schnelltests hinter uns. Und bei fast allen spielt das Smartphone eine wichtige Rolle. Und dort kann man erfahren, inwiefern „das Volk“ seine Smartphones versteht, wenn es QR-Codes einscannen soll oder WLANs auswählen oder bestimmte Seiten aufrufen. Oder ihre Handynummer angeben sollen.

Fazit vorab: Überhaupt nicht. Vermutlich sind ziemlich viele Smartphone-User ab einem gewissen Alter(?) überfordert (ich habe das jetzt viel vorsichtiger formuliert als es mir im Kopf rumgeistert), wenn es um mehr als Foto-machen und WhatsApp geht. Echt. Was ja gar nicht so schlimm wäre. Wenn man nicht mehr benötigt; Okay. ABER: Warum muss man, wenn man mal was neues, was anderes macht, einfach wild irgendwo drauf tapsen, dann ohne zu gucken / zu lesen / zu denken wieder „zurück“ und irgendwas anderes antapsen? Was soll passieren? Was erwarten die Leute? Und alles in einer rasenden Geschwindigkeit, da kommt kein Quadcore mit. Und wenn man ihnen hilft helfen möchte, weil sie einen fragend anschauen und man dann explizite Anweisungen gibt, dann eilen sie voraus, um schon im nächsten Moment „nee wadde mal“ zu sagen und dann sowas wie „ahja, ach nee, ah da, oder wie“ tappweg. Und man weiss genau, dass nix von dem gemacht wurde, was man gesagt hat. Schön auch immer die blitzartige Antwort „hab ich nicht“. Geh mal eben in die Einstellungen… „habichnicht!“. Eigentlich müsste ich dann sowas sagen wie „Och okay, dann ist ihr Handy anders, da kann ich ihnen nicht helfen“. Aber das lässt meine Helferseele nicht zu. Der einzige Trost: Das ist kein neuzeitliches Phänomen, das war schon immer so. Ich als geschulter Kundenberater mit ein paar Jahren Erfahrung im technischen Support könnte… lassen wir das.
Kennt ihr noch „ShowView“ aus Videorecorder-Zeiten? Selbst das kriegten gut verdienende Menschen in gehobenen Positionen wie mein Onkel nicht hin. Aber früher war es eben folgenlos oder passender: Früher waren die Folgen harmloser. Dann wurde der Spätfilm eben nicht aufgenommen oder irgendwas auf einem anderen Sender. Jahre später blieb der Computer eben aus, wenn irgend eine Fehlermeldung kam. Aber heute? Die Leute tatschen alles an, was auf ihrem Smartphone irgendwie „Antatschable“ wirkt. Und das Ding ist dabei Online: Mit dem Internet verbunden. Das klingt harmlos und normal? Was die User nicht bedenken: Jede Aktion kann Reaktionen auslösen, die man nicht ahnt.  Und deswegen klappt diese ganze Datenklauerei, App-Unterjubelei, Werbeklickerei und noch schlimmer, Banking-Räuberei noch immer.
Nur das, was man will, das kriegen sie nicht hin. Ich möchte wetten: Wenn das Testcenter eine WA-Gruppe hätte, in die man nur reingehen muss, dann wären alle ruckzuck und ohne Fragerei dabei. Nur ich nicht.

Heute, der Doktor, der bei mir die „Probe“ nahm, fragte mich mit Kopfnicken zu dem vorherigen Kandidaten, der gerade den Raum verliess: „Gehören Sie dazu?“ Ich verneinte.
Er: „Sein Sie froh…“

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