Der fünfte Punkt

Neulich schrieb ich noch bzgl. zur entsprechenden Montagsfrage, dass mir kein fünfter Punkt einfällt und ich deswegen die Frage nicht (vollständig) beantworten könnte. Dabei habe ich eines total übersehen, denn es gibt ihn doch:

Ich kann es wirklichwirklich nicht haben, wenn jemand Dinge, Aufgaben, Herausforderungen, Prüfungen etc. nicht zumindest versucht sondern immer gleich sagt: „Ich kann das nicht“. Oder noch besser „das geht nicht“.
Leute, in solchen Momenten muss ich mich wirklich beherrschen! Und, ganz wichtig: Es geht mir nicht darum, dass „jeder alles schafft, wenn er nur will“, aber versuchen kann man es doch! Wenn es dann wirklich nicht klappt; Okay, ist dann eben so. Aber von vornherein „kann ich nicht“ ohne sich mal richtig anzustrengen, das nehme ich den Menschen nicht ab. Dabei rede ich nicht von irgendwelchen gewagten Kunststücken ala „Salto mit einem Motorrad“ oder Abenteuern wie Bergsteigen, Triathlon etc. (Ganz am Rande: Es war schon ein Blinder auf dem Mount Everest).
Nein, viele Menschen haben scheinbar schon auf ganz normale Alltagshürden keinen Bock. Und es geht auch nicht um Stärke, Beweglichkeit oder Krafteinsatz: Man muss aber vielleicht mal seine Birne etwas anstrengen, um ein Ziel zu erreichen!
Ich wollte mal einer jungen Dame auf die Sprünge helfen, die beim SBF durchgefallen war, die Navigationsaufgaben. Ich fing an, das zu erklären und plötzlich sagte sie – natürlich mit großen Augen und abgespreizten Fingern: „Komm mir bloß nicht mit Bruchrechnung, das kann ich gar nicht, da macht mein Kopf dicht!“. Und glotzt mich lächelnd an, als wenn das die Erklärung für alles wäre. Ich hätte sie rausschmeissen sollen. Oder den Arsch versohlen. Oder beides… Ich konnte ihr in vorsichtigen Schritten erklären, dass sie eine viertel Stunde oder eine halbe Pizza auch erkenne, und *tata*: Das ist Bruchrechnen. Aber gegen Bockigkeit hilft keine Logik.

Ich will hier gar keine Liste von Beispielen aufführen sondern nur klar machen, um was es mir geht: Und zwar nicht nur um fehlenden Ehrgeiz, sondern es ist wohl viel einfacher (und bequemer*) für die Menschen, andere dieses jeweilige Problem lösen zu lassen: „Ich kann das ja nicht“. Und das bedeutet dann oft: „Ich habe kein Bock (mich anzustrengen)“.
Was machen solche Menschen denn, wenn sie ganz alleine sind? Wenn keiner da ist, keiner kommt, der den Scheiss für einen macht? Heulen, bis das Problem aus der Welt ist?
Ich hasse das. Ich hasse das wirklich. Diese mutwillige Unselbstständigkeit.
Und bitte nicht verwechseln: Es geht mir nicht um Hilflosigkeit!

*zur Bequemlichkeit muss ich auch noch dringend was schreiben

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