Gedanken zum Mobilfunkempfang

Ich hatte gerade eine Erfahrung mit zwei iPhones und zwei SIM-Karten gemacht, die mich darüber nachdenken lassen, wie sehr die Geschwindigkeit der Datenübertragung im Mobilfunk nun (Antennen)technisch bedingt oder marketingpolitisch gesteuert ist…

Für unsere lange Reise hatte ich einen besonderen Mobilfunkvertrag abgeschlossen, damit wir das als WLAN an Bord gemeinsam nutzen können (ich schrieb darüber, z.B. hier). Die SIM steckte ich in ein altes iPhone 5, eigentlich doch wohl noch ziemlich ausreichend. Dachte ich. Aber so gut wie immer war Verbindung maximal 3G (welches ja durchaus zum EM-gucken reicht), doch  oft auch nur Edge. Man könnte ja behaupten: In den Hafen-Gebieten, wo wir uns „notgedrungen“ mit unserem Boot bewegen, ist halt immer MoFu-Randgebiet.
Aber: Mein SE (1.Gen) hat mit meiner SIM fast immer 4G, Angelas neueres SE fast immer LTE. Warum kriegt das 5er dann nur Edge? Voll doof, wie sollte man die 10Mbit so ausreizen? Besonders, wenn wir mit zwei und mehr Geräten gleichzeitig im Hotspot eingeloggt sind. Dann geht nix mehr.
Gestern war ich kurz davor, den Mobilfunkvertrag wieder zu kündigen,  immerhin geht das monatlich. Doch mein technisches Interesse überwog meine Faulheit und ich dachte mir: Vielleicht sollte ich einfach mal, nur um es getestet zu haben, die SIMs bzw. die Smartphones tauschen und gucken, mit welchem Speed die sich zurückmelden? Da ich ein sehr gutes Zahlengedächtnis habe, weiss ich beide Pins auswendig. Meine erste noch kleine Verwunderung: Das SE startet um ein vielfaches schneller als das 5er. Meine zweite Verwunderung:

Siehe rechts im Bild der grüne Kringel: Das ist mein iPhone SE mit der „Bord-SIM“, die sonst immer nur 3G anbot. Nun fett LTE. Ich ging eigentlich fest davon aus, dass der Mobilcom-debitel-Vertrag, der ja technisch über O2 abgewickelt wird, einfach immer ein Kack-Netz hat. Aber nun: Toll! Als dann das 5er auch durchgebootet und connceted hatte, die nächste Überraschung: Meine SIM schaffte in dem 5er immerhin 4G, links der rote Kringel. Das stand da noch nie mit der anderen SIM! Also lag die „3G-Begrenzung“ nicht am iPhone. Interessant! Aber was könnte dann die Ursache für die bisherigen langsamen Verbindungen sein? Klar ist, dass dergleichen auch Softwaretechnisch limitiert wird. Nicht jeder kriegt, was die „Leitung“ hergibt.
Während ich mir einen Reim auf die ganzen Ergebnisse machte, baute ich alles wieder zurück (die iPhones flippten eh schon aus, weil sie iMessage hier und da einrichten wollten und dann noch die ewig nervige Apple-ID-Überprüfung, die mir so wie so aufn Sack geht). Und was passiert? Nun konnte die lahme SIM im alten 5er auch plötzlich mit besseren Werten connecten! Und ich habe alles übrigens auf dem gleichen Quadratmeter Fläche ca. 0,5m über Ostseepegel innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes ohne große Wetteränderung, Tidenhub oder sonstige Einflüsse getestet… jetzt waren alle meine Theorien hinüber und ich wusste gar nicht mehr, was gerade passiert ist. Hatte ich vielleicht eine Art technische Freischaltung, eine höherwertige Anmeldung durchgeführt? Ich hatte nicht mal mehr Lust, eine Strategie zu entwickeln, die das Marketing hier als Übeltäter entlarven würde…
Was ich schon seit längerem gelernt habe: Ich freue mich einfach, dass das nun wie erwartet funktioniert und pfeife auf eine technische Erklärung. Ist ja nicht mehr mein Job, hier was plausibles parat zu haben 🙂

Nachtrag: Das Problem ist erkannt – Klick!

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