Dieser Artikel ist vermutlich ein gefundenes Fressen für Menschen, die gerne Aussagen Anderer falsch verstehen, verdrehen oder unvollständig zitieren, damit diese denen als Argumente und „Beweise“ für ihre (vermutlich verschrobene) Sache dienen können. Ich schreibe es trotzdem, möchte aber diesen Hinweis platzieren: Es geht nicht um Antisemitismus, es geht nicht mal um Juden. Es geht um alle Gruppen, die irgendwo benachteiligt sind und kein Organ haben, welches sie, vergleichbar zum ZdJ, auch nur irgendwie prominent vertritt. Und ja: Ich habe viele in Klammern gesetzte Hinweise in den Text eingebracht, um hoffentlich Aussagen zu erklären und den Text nicht ausschweifen zu lassen. Dazu gibt es noch Fußnoten, damit der eigentliche Text selbst einigermassen lesbar bleibt.

Ich bin beeindruckt: Da werden die neuesten Nobelpreis-Träger 2022 genannt, dieses mal für Literatur. Unter anderem für Annie Ernaux (mir bisher und vermutlich auch in Zukunft unbekannt). Und welche Meldung taucht in der Presse auf? „Nobelpreis an Ernaux verstört Zentralrat der Juden“.*
Ich finde es absolut erstaunlich, welche Präsenz dieser ZdJ mit großer Regelmässigkeit an den Tag legt und immer wieder laut(!) aufzuckt, wenn nur der Hauch einer nicht positiven Nachricht (ja, sie muss nicht mal negativ sein, „nicht gut“ reicht) bzgl. Israel und/oder Judentum die Runde macht. Manchmal habe ich den (zugegebenermassen subjektiven) Eindruck: Sie scheinen gar Nachrichten zu finden und sich darüber zu mokieren, die bisher gar keine Nachrichten waren.

Der aktuelle „Fall“: Annie Ernaux unterstützt u.a. die BDS-Bewegung (die mir bisher nie ins Bewusstsein getreten ist). Der Zentralrat postuliert daraus: „Das Signal, das von diesem Nobelpreis ausgeht, ist […] gerade nach der skandalösen Documenta[!**] äußerst verstörend“.
Gekürzt und damit vermutlich Abwertend würde ich daraus formulieren: Man darf keine von der allgemeinen politischen Korrektheit abweichende Meinung haben (wenn es den Semiten*** zum Nachteil gereicht).

Nun stelle ich mir die Frage: Was stellt den Zentralrat der Juden besser als andere****? Und ich kann mir gleich die Antwort geben: Eigentlich nichts! Sie haben halt sehr gutes Marketing, sind tief vernetzt und sorgen dafür, dass Untaten der Vergangenheit auch noch bei der Überübernächsten deutschen Generation für schlechtes Gewissen sorgen, auch wenn diesen jungen Menschen im besten Fall(!) egal ist, ob einer jüdisch, schwarz, rot und/oder Atheist sein sollte und die von den Gräuel des zweiten Weltkrieges nur noch aus den Geschichtsbüchern wissen (weil z.B. selbst die Oma erst zum Kriegsende (des 2.WK) geboren wurde).
NICHT erwähnen möchte ich die Gräueltaten anderer, das würde nur relativieren und führt zu Whataboutism. Aber darf ich anmerken, dass Israel selbst nicht immer der Engelsgleiche (um christlich zu bleiben) und Friedensliebende Staat ist? Da könnte der (meines Wissens nicht existente) „Zentralrat der Europäer“***** den Spieß wahrscheinlich genauso umdrehen und mal über den Gazastreifen reden oder über die Existenz von Palästina******.

So, vermutlich ist dieser Beitrag so schwurbelig und unlesbar geworden, dass kaum einer versteht, worum es mir eigentlich geht. Vielleicht ist das auch gut so… ich weiß es doch auch nicht, aber: Das musste mal raus. Vielleicht hätte ich ihn bei Halbweise platzieren sollen? Zu spät.

 

*Ja, die NWZ ist nur eine kleine Referenz, aber Meldung bleibt Meldung.

**darüber verkniff ich mir einen Beitrag

***Der Ausdruck „Semiten“ wird rassistisch bewertet, genau wie „Antisemiten“

****Es gibt übrigens auch den Zentralrat der Muslime, …der Sinti und Roma, …der Armenier, …der Ex-Muslime so wie …der umherschweifenden Haschrebellen. Schon mal was von denen allen gehört, so in letzter Zeit? In den üblichen Medien?

*****nicht „…der Deutschen“, das werden doch eh alle nur missverstehen wollen.

******für mich als geopolitisch weitestgehend Außenstehenden(!) gibt es durchaus Parallelen zwischen Israel/Gaza/Palästina und dem Ukraine-Angriff der Russen…

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